Auf der zweiten Führungsebene des Unternehmens sollten Sie sich gut zwischen drei unterschiedlichen Welten bewegen können:
In jeder dieser Welt gelten unterschiedliche Spielregeln. Für Ihre Rolle sollten Sie besonders auch die manchmal nur schwer durchschaubaren Spielregeln des Top-Managements kennen, an das Sie direkt berichten. Denn diese unterscheiden sich von denjenigen Spielregeln, die Ihnen von Ihrem Karriereweg her eher vertraut sind.
Je besser Sie sich dafür aufstellen, um so besser können Sie Ihre anspruchsvolle Mittlerfunktion zwischen „den Welten“ ausfüllen, haben Strategien für unvermeidliche Reibungsflächen, sind fokussiert und klar bei dem, was Ihnen wichtig ist und können stressige und auch frustrierende Situationen meistern.
Inhaltlich stehen in der Welt des Top-Management Strategie und Performance im Fokus. Infolge der direkten Berichtslinie an das Top-Management verschieben sich auch die Akzente für Sie in der zweiten Führungsebene. Um nur einige Beispiele für die dort (eher) geltenden Spielregeln zu nennen:
Und auch wenn in den letzten Jahren einige der genannten Aspekte in Frage gestellt wurden und viele Unternehmen ihre Führungskultur transformieren wollen, so prägen diese immer noch bei allen Unterschieden in Details und Ausprägung die meisten Unternehmen. Daher sind es auch nach wie vor wesentliche Faktoren für Erfolg und Misserfolg auf Ihrem Weg auf der zweiten Führungsebene.
Für Sie geht es unter anderem darum, sich in der Welt des Top-Managements die nötige Unterstützung und die Ressourcen zu sichern, um der Verantwortung der eigenen Rolle gerecht werden zu können und die Erwartungen an die Performance des eigenen Bereiches zu erfüllen.
Mit den anderen Einheiten auf Ihrer Managementebene bestehen komplexe Verbindungen. Einerseits kooperieren Sie im besten Fall teamorientiert und ergänzen und unterstützen sich. Andererseits konkurrieren Sie aber auch um die Anerkennung des Top Managements sowie um Ressourcen und „verhandeln“ inhaltliche Prioritäten bei widersprüchlichen Anforderungen, um die Organisationen naturgemäß „gebaut sind“: So sind auch Entscheidungen zu treffen zwischen Funktionsbereichen mit konkurrierenden lokalen Rationalitäten und in Matrixorganisationen oder bei unklaren oder überhaupt fehlenden formalen Regeln.
Und Möglichkeiten zu einer Eskalation sind eher selten, da das Top-Management meist erwartet, dass Konflikte auf Ihrer Ebene geregelt werden. Dabei ist Ihr gemeinsamer Handlungsrahmen zudem nicht selten von häufigen und abrupten Strategiewechseln und sich verändernden und komplexen äußeren Anforderungen geprägt.
Sie finden sich also insgesamt oft in einer Mittlerrolle wieder - zwischen strategischen und oft auch politischen Entscheidungen des Top-Managements und den operativen Anforderungen Ihres Verantwortungsbereiches und nicht zuletzt auch der funktionalen Rolle anderer Bereiche auf Ihrer Management-Ebene; daher nicht selten auch als „Sandwich-Rolle“ erlebt.
Die Welt der an Sie berichtenden Management-Level und Teams ist anders: Hier steht meist der Fokus auf die eigene Aufgabe im Vordergrund. Es geht darum, selbst oder als Team ein gutes inhaltliches Ergebnis zu erreichen. Die Leistung der Manager auf dieser Ebene besteht darin, ihre Teams zu motivieren, Arbeit gut zu organisieren, zu delegieren und zu Eigenverantwortung und zu Ergebnissen zu führen. Die Spielregeln sind klare und offene Kommunikation, konstruktive Teamarbeit und die Suche nach sachlich guten Lösungen.
Ihre Herausforderung ist es unter anderem, die eigenen Teams für die strategischen Entscheidungen des Vorstands zu gewinnen und auch für Entscheidungen, die Sie auf Ihrer Management-Ebene „ausgehandelt“ haben. Denn schließlich sind Sie nicht nur Führungskraft Ihrer Einheit, sondern auch Teil des Management-Teams Ihrer Ebene.