DIE BESONDEREN HERAUSFORDERUNGEN AUF DER ZWEITEN FÜHRUNGSEBENE

Auf der zweiten Führungsebene des Unternehmens sollten Sie sich gut zwischen drei unterschiedlichen Welten bewegen können:

  • der Welt des Top-Management, also der ersten Führungsebene,
  • der Welt der zweiten Führungsebene, also ihres eigenen Managementlevels
  • und der Welt der weiteren Führungsebenen mit ihren Teams.

In jeder dieser Welt gelten unterschiedliche Spielregeln. Für Ihre Rolle sollten Sie besonders auch die manchmal nur schwer durchschaubaren Spielregeln des Top-Managements kennen, an das Sie direkt berichten. Denn diese unterscheiden sich von denjenigen Spielregeln, die Ihnen von Ihrem Karriereweg her eher vertraut sind.

 

Was heisst das für Sie?

Je besser Sie sich dafür aufstellen, um so besser können Sie Ihre anspruchsvolle Mittlerfunktion zwischen „den Welten“ ausfüllen, haben Strategien für unvermeidliche Reibungsflächen, sind fokussiert und klar bei dem, was Ihnen wichtig ist und können stressige und auch frustrierende Situationen meistern.

 


Ihre Beziehungen zum TOP-Management und den anderen Führungsebenen

Herausforderung Top-Management-Level

Inhaltlich stehen in der Welt des Top-Management Strategie und Performance im Fokus. Infolge der direkten Berichtslinie an das Top-Management verschieben sich auch die Akzente für Sie in der zweiten Führungsebene. Um nur einige Beispiele für die dort (eher) geltenden Spielregeln zu nennen:

  • Die Bedeutung von Themen entscheidet sich stärker an ihrer Wirkung auf die Außenwahrnehmung des Unternehmens
  • Leadership-Kompetenzen sind relativ mehr gefragt als Management-Kompetenzen
  • Gezieltes Beziehungsmanagement und das Verhandeln von Interessen werden wichtiger
  • Handlungen und Entscheidungen werden häufiger von taktischem Kalkül und verdeckten mikropolitischen Manövern geprägt
  • Diplomatisches Durchsetzungsgeschick und emotionale Kompetenz werden wichtiger als fachliche Brillanz
  • Die Komplexität von Themen steigt aufgrund widersprüchlicher und unklarer Anforderungen
  • Kommunikation und Feedback sind weniger direkt und eindeutig
  • Umgangsformen und Rituale sind stärker von Statusdenken geprägt
  • Persönliche Loyalität und „Stallgeruch“ werden bedeutsamer 
  • Die Sichtbarkeit in der gesamten Organisation und die Wirkung über die organisatorische Rolle nimmt zu

Und auch wenn in den letzten Jahren einige der genannten Aspekte in Frage gestellt wurden und viele Unternehmen ihre Führungskultur transformieren wollen, so prägen diese immer noch bei allen Unterschieden in Details und Ausprägung die meisten Unternehmen. Daher sind es auch nach wie vor wesentliche Faktoren für Erfolg und Misserfolg auf Ihrem Weg auf der zweiten Führungsebene.

 

Was heisst das für Sie?

Für Sie geht es unter anderem darum, sich in der Welt des Top-Managements die nötige Unterstützung und die Ressourcen zu sichern, um der Verantwortung der eigenen Rolle gerecht werden zu können und die Erwartungen an die Performance des eigenen Bereiches zu erfüllen.

 



Herausforderungen auf Ihrer Management-Ebene

Mit den anderen Einheiten auf Ihrer Managementebene bestehen komplexe Verbindungen. Einerseits kooperieren Sie im besten Fall teamorientiert und ergänzen und unterstützen sich. Andererseits konkurrieren Sie aber auch um die Anerkennung des Top Managements sowie um Ressourcen und „verhandeln“ inhaltliche Prioritäten bei widersprüchlichen Anforderungen, um die Organisationen naturgemäß „gebaut sind“: So sind auch Entscheidungen zu treffen zwischen Funktionsbereichen mit konkurrierenden lokalen Rationalitäten und in Matrixorganisationen oder bei unklaren oder überhaupt fehlenden formalen Regeln.

 

Und Möglichkeiten zu einer Eskalation sind eher selten, da das Top-Management meist erwartet, dass Konflikte auf Ihrer Ebene geregelt werden. Dabei ist Ihr gemeinsamer Handlungsrahmen zudem nicht selten von häufigen und abrupten Strategiewechseln und sich verändernden und komplexen äußeren Anforderungen geprägt.

 

Was heisst das für Sie?

Sie finden sich also insgesamt oft in einer Mittlerrolle wieder - zwischen strategischen und oft auch politischen Entscheidungen des Top-Managements und den operativen Anforderungen Ihres Verantwortungsbereiches und nicht zuletzt auch der funktionalen Rolle anderer Bereiche auf Ihrer Management-Ebene; daher nicht selten auch als „Sandwich-Rolle“ erlebt. 

 



Herausforderung der an Sie berichtenden Management-Level

Die Welt der an Sie berichtenden Management-Level und Teams ist anders: Hier steht meist der Fokus auf die eigene Aufgabe im Vordergrund. Es geht darum, selbst oder als Team ein gutes inhaltliches Ergebnis zu erreichen. Die Leistung der Manager auf dieser Ebene besteht darin, ihre Teams zu motivieren, Arbeit gut zu organisieren, zu delegieren und zu Eigenverantwortung und zu Ergebnissen zu führen. Die Spielregeln sind klare und offene Kommunikation, konstruktive Teamarbeit und die Suche nach sachlich guten Lösungen.

 

Was heisst das für Sie?

Ihre Herausforderung ist es unter anderem, die eigenen Teams für die strategischen Entscheidungen des Vorstands zu gewinnen und auch für Entscheidungen, die Sie auf Ihrer Management-Ebene „ausgehandelt“ haben. Denn schließlich sind Sie nicht nur Führungskraft Ihrer Einheit, sondern auch Teil des Management-Teams Ihrer Ebene.